Der Lazarus-Samstag ist ein Festtag, der mit dem nachfolgenden Palmsonntag durch österliche Freude und gemeinsame Troparien
verbunden ist. Er hat seinen Namen vom Tagesevangelium (Joh 11,1-45), das die
Auferweckung des Lazarus erzählt, auch das Fest der „kleinen Auferstehung“ genannt Die Liturgiefeier an diesem Tage
stellt für uns eine Vorabbildung der Auferstehung
Christi und aller Toten dar. Denn man kann die Passion Christi nur
recht verstehen, wenn man stets ihren Ausgang, die Auferstehung, im
Blick behält. Daher wird nun unmittelbar vor der Hohen und heiligen
Woche ein österliches Freudenfest gefeiert, in dem JESUS als
Besieger des Todes gegenwärtig geschaut wird. Österlich ist auch
der Taufhymnus, der das Trisagion ersetzt. Der heutige Samstag ist gleichsam die Schwelle von der Großen Fastenzeit in die Heilige und Große Woche des Leidens und Sterben unseres HERRN und ERLÖSERS JESUS CHRISTUS.
Im Troparion des heutigen Tages, welches auch am Palmsonntag gesungen wird, heißt es: Um schon vor Deinem Leiden die gemeinsame Auferstehung zu
bezeugen, hast Du Lazarus von den Toten auferweckt, Christus Gott.
Darum tragen auch wir, wie damals die Kinder, die Zeichen des Sieges
und rufen Dir, dem Besieger des Todes zu: "Hosanna in den Höhen!
Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn!"
Der bekannte Metropolit Anthony Bloom sagte mal in einer Predigt zum heutigen Tage folgendes: Wir stehen an der Schwelle zur Karwoche und an hier erfüllt uns in der
Figur des Lazarus und seiner Auferweckung eine große Hoffnung, die uns
mit großer Freude beschenkt. Der Herr ist mächtiger als der Tod. Der Herr
hat ihn besiegt, und das nicht nur in dieser konkreten Weise, wie es in
der körperlichen Auferweckung des Lazarus sichtbar wurde, sondern noch in
einer anderen, die vielleicht für jeden von uns ganz unmittelbar wichtig
sein könnte und zwar Tag für Tag.
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