Der erste Sonntag der Großen Fastenzeit trägt den Namen Sonntag bzw. Fest der Orthodoxie. Wir erinnern uns des Sieges der Orthodoxie auf dem 7. Ökumenischen Konzil
von Nizäa 787, der die Wiederherstellung der Bilderverehrung nach dem
Bilderstreit im Byzantinischen Reich brachte, und dessen endgültige
Durchsetzung durch Kaiserin Theodora 843. Die Bedeutung dieses Festes geht aber über dieses historische Ereignis und
seine Folgen hinaus. Mit der Wiederherstellung der heiligen Bilder tritt die
Wiederherstellung des göttlichen Abbildes, das der Mensch selbst
darstellt, in Blick; wie das Festkondakion zeigt: Das unbegrenzte Wort des Vaters ward begrenzt durch die Fleischwerdung
aus dir, Gottesgebärerin. In dir wurde das befleckte Abbild verwandelt
in den ursprünglichen Zustand und erfüllt mit der göttlichen Schönheit
des Urbildes. Wir aber, indem wir das Heil bekennen, stellen dies dar
in Werk und Wort.
Vielerorts gibt es an diesem Tag im Anschluss an die Göttliche Liturgie eine Prozession mit den Ikonen, es wird dabei dreimal um die Kirche gezogen.
Das Evangelium (Joh 1,43-51) erzählt uns von der
Berufung des Philippus und von der ersten Begegnung Nathanaels mit Christus.
Nathanael ist hier das Vorbild des Katechumenen und Büßenden, der,
überwältigt von einer ersten Erkenntnis der christlichen Wahrheit, ein
erstes Glaubensbekenntnis wagt und die Verheißung erhält, die
Herrlichkeit Gottes im geöffneten Himmel zu schauen. In der heutigen Zeit wären wir wahrscheinlich gut beraten, wenn wir uns mit Nächstenliebe über jene äußern, die irren, und ihnen helfen in ihrem Denken zu unterscheiden, was Wahrheit und was Irrtum ist.
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